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Online-Katalog

Auktion 13. März 2024 - Schweizer Kunst
Provenienz

Kunstmuseum, Luzern (Leihgabe aus Privatbesitz)

Literatur

Susanne Neubauer (Hrsg.), Robert Zünd, Bern, Benteli Verlag, 2004.

Ausstellung

Robert Zünd (1826–1909), Luzern, Kunstmuseum, 12.6.–26.9.2004. Terrain, Von Robert Zünd bis Tony Cragg – Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und zeitgenössische Skulptur aus der Sammlung, Luzern, Kunstmuseum, 2.3.–5.8.2007.
Schweizer Meister, Sammlungsausstellung zum 75-Jahr-Jubiläum der Bernhard Eglin-Stiftung, Luzern, Kunstmuseum, 31.5.–20.10.2008.
Ins Offene! Landschaftsdarstellungen von Ferdinand Hodler und Robert Zünd bis Max von Moos, Luzern, Kunstmuseum, 8.3.–16.11.2014.

Der Landschaftsmaler Robert Zünd ist einer der bekanntesten Schweizer Künstler des 19. Jahrhunderts. Mit seiner grossen spezifischen Eigenständigkeit, die auf seiner Naturnähe beruht, nimmt sein Werk eine wichtige Position innerhalb der Schweizer Kunstgeschichte ein. Sein akribisch-naturalistischer Malstil, der an Detailreichtum unübertroffen ist, braucht den Vergleich mit den Hyperrealisten des 20. Jahrhunderts nicht zu scheuen und trägt zur Faszination bei, die Zünds Werk bis heute ausübt. Unsere Landschaft beweist eindrücklich, dass der Künstler bei all dieser Akribie auch den Blick für das Ganze nie verlor und es dabei schaffte, die Landschaft in eine meisterhafte Beleuchtung zu tauchen, bei der wiederum jedes Blatt im richtigen Farbton strahlt. Diesem fast magischen Licht ist es zu verdanken, dass dieses Werk nicht nur wegen seiner Grösse zu den Hauptwerken des Malers zählt. Die Figuren bieten eine der schönsten Anekdoten der Schweizer Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts überhaupt. Ein Kunstliebhaber liess Zünds religiöse Szenerie, die Christus mit einem Teufel zeigte, kurzerhand übermalen und wählte dazu einen anderen der grössten Maler der Schweiz, nämlich Frank Buchser. Dass Staffagefiguren von anderen Künstlern ausgeführt wurden, war damals durchaus üblich, bestes Beispiel dafür ist Alexandre Calame.
Online-Katalog Auktion 13. März 2024 - Schweizer Kunst Los 108 Robert Zünd 1826–1909, Figuren von Frank Buchser (1828–1890)

Landschaft mit Zigeunern
Öl auf Leinwand
unten rechts signiert R. Zünd
139 x 175,5 cm

Schätzpreis

CHF 200'000 – 300'000

Verkauft für

CHF 222'808

Provenienz

Kunstmuseum, Luzern (Leihgabe aus Privatbesitz)

Literatur

Susanne Neubauer (Hrsg.), Robert Zünd, Bern, Benteli Verlag, 2004.

Ausstellung

Robert Zünd (1826–1909), Luzern, Kunstmuseum, 12.6.–26.9.2004. Terrain, Von Robert Zünd bis Tony Cragg – Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts und zeitgenössische Skulptur aus der Sammlung, Luzern, Kunstmuseum, 2.3.–5.8.2007.
Schweizer Meister, Sammlungsausstellung zum 75-Jahr-Jubiläum der Bernhard Eglin-Stiftung, Luzern, Kunstmuseum, 31.5.–20.10.2008.
Ins Offene! Landschaftsdarstellungen von Ferdinand Hodler und Robert Zünd bis Max von Moos, Luzern, Kunstmuseum, 8.3.–16.11.2014.

Der Landschaftsmaler Robert Zünd ist einer der bekanntesten Schweizer Künstler des 19. Jahrhunderts. Mit seiner grossen spezifischen Eigenständigkeit, die auf seiner Naturnähe beruht, nimmt sein Werk eine wichtige Position innerhalb der Schweizer Kunstgeschichte ein. Sein akribisch-naturalistischer Malstil, der an Detailreichtum unübertroffen ist, braucht den Vergleich mit den Hyperrealisten des 20. Jahrhunderts nicht zu scheuen und trägt zur Faszination bei, die Zünds Werk bis heute ausübt. Unsere Landschaft beweist eindrücklich, dass der Künstler bei all dieser Akribie auch den Blick für das Ganze nie verlor und es dabei schaffte, die Landschaft in eine meisterhafte Beleuchtung zu tauchen, bei der wiederum jedes Blatt im richtigen Farbton strahlt. Diesem fast magischen Licht ist es zu verdanken, dass dieses Werk nicht nur wegen seiner Grösse zu den Hauptwerken des Malers zählt. Die Figuren bieten eine der schönsten Anekdoten der Schweizer Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts überhaupt. Ein Kunstliebhaber liess Zünds religiöse Szenerie, die Christus mit einem Teufel zeigte, kurzerhand übermalen und wählte dazu einen anderen der grössten Maler der Schweiz, nämlich Frank Buchser. Dass Staffagefiguren von anderen Künstlern ausgeführt wurden, war damals durchaus üblich, bestes Beispiel dafür ist Alexandre Calame.